Samstag, 11. Februar 2012

Die Sonne schwebt wie eine milchige Kugel in den Wolken. Habe mir von meinem gestrigen Verdienst beim Schneeschippen und - man staune- in der Dorfkneipe, nach langer Zeit wieder ausreichend Lebensmittel und Tabak gekauft. 
Die letzte Chance, die ich bekam, meinen Job in der Kneipe zu retten, verspielte ich, so leichtsinnig wie ich war. Erregung öffentlichen Ärgernisses - das kommt bei mir ohne Vorwarnung, wenn mir Ivo vor die Füße spuckt. Ich konnte nicht anders, als ihm ins Bier zu pissen. Die Abendgestaltung war somit vorgeplant. 
Später schnappte ich mir mein Geld, eine Flasche Calvados, reichte Ivo sein wohlverdientes Taschentuch und machte mich deutlich aufgewärmter als vorher, nach hause. Endlich ein Erfolgsgefühl! Aber was jetzt? 
Vielleicht können mir Lukáš und seine Leute helfen, irgendeine Arbeit zu finden. Das klingt zwar nach einer der irrsinnigsten Ideen, die ich in der letzten Zeit hatte, scheint mir bisher aber der einzige Ausweg zu sein. 
Ich hoffe, das Braňo dieses Buch niemals zu Gesicht bekommt, und falls du es doch in diesem Moment lesen solltest, geliebter Bruder, so kannst du dich darauf gefasst machen, dass ich die Schande, die du mit deinem verschmitzten Lachen über meine nackte Würde bringst, auf eine höchst kreative Art und Weise zu erwidern weiß.


Zeit zum kochen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen