Donnerstag, 9. Februar 2012

Später

Habe aufgegeben mich daran zu erinnern, was ich versucht hatte letzte Nacht niederzuschreiben. Langsam verfluche ich meinen Alltag, meine Vergangenheit und erst recht meine Zukunft. In welcher Dystopie lebe ich? 
Ich liebe dieses Dorf, meine Heimat und zugleich hasse ich sie abgrundtief. Mein Geist rebelliert wenn er stagniert. Mein Herz liegt in diesen modrigen Wänden, in jeder Zelle dieses Hauses. Mutter und Vater sind noch immer hier. Welcher Mensch wäre ich, wenn ich all das dem Erdboden gleichmachen würde? 
Braňo würde keine Sekunde zögern, das Haus in Schutt und Asche zu zerlegen. Dafür ist er viel zu weltlich. Glücklicherweise wurde ihm dieses Vergnügen nicht zu teil. Mit ihm ist es, wie mit diesem Dorf. Liebe und Hass, gepaart auf so eine makellose, hinreißende Art und Weise, das man nicht weiter kann außer zuschauen und in Melancholie verfallen.
Was würde mir fehlen, ohne mein Leben? Zwei Studienabbrüche? Alles? Oder nur ein paar Scheuklappen? 


Das Feuer ist aus. Ich gehe Holz hacken.

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