Samstag, 10. März 2012

Nach meiner Begegnung Freitagnacht mit seiner dunklen Durchlaucht Emil, ist es unbestreitbar welches Spiel wir hier zusammen spielen: Katz und Maus, Spinne und Fliege, Fuchs und Eichhorn.
Bleibt nur die Frage offen, wer nun welche Rolle einnimmt. Mein Plan, durch Emils dichten Dunstschleier hindurch zu blicken, stellte sich als waghalsiges und äußert schwieriges Unterfangen heraus. Mehr als einmal war ich an dem Abend nur einen Zentimeter vom Abgrund des Ertappens entfernt.
Dennoch trügte der Schein, wie ich vermutet hatte und schon bald stellte sich das Bild des mir wohlbekannten maroden, eigens zusammengeflickten kleinen Hauses als Illusion heraus und eröffnete mir hinter der Kulisse eine große Schlangengrube voller tückischer Fallen. Emils Handlanger machten es mir nicht gerade leicht, aber da ich noch relativ neu bin, kennen mich viele noch nicht.
Da sich am selbigen Abend in dem  Haus eine große Anzahl Menschen aufhielt, war es mir bald ein leichtes mich zwischendurch unbemerkbar in die versteckten hinteren Räume zu schleichen und meine neugierigen Augen zu füttern. Neben vielen Lagerräumen, in denen ich die Ergebnisse meiner Arbeit vorfand, entdeckte ich einen weiteren Raum, oder eher die Höhle des Löwen - Emils Arbeitszimmer.
Auf den ersten Blick konnte ich nichts ungewöhnliches finden. Also machte ich mich daran den Schreibtisch zu untersuchen. Ein Stück Draht verhalf mir das Schubfach des Schreibtisches zu knacken. 
Ich könnte schwören, dass mein Herz für eine Sekunde still stand, als ich sah, was in der Schublade lag. Es waren Skizzen einiger Symbole, die, wie ich mit Erschrecken feststellte, eben jene waren, die mir in der  wundersamen Illustration, die aus diesem Buch herausfiel, aufgefallen waren.
Dem nicht genug, fand ich ein weiteres mit Hand gekritzeltes Symbol, das eindeutig die Variation eines Pentagrams war. Es hatte weitaus mehr Striche, die den Stern des Pentagrams verzierten.

[Anm.: Meine Recherche ergab, das es sich zweifellos um das folgende Symbol handeln muss.]


Mittlerweile habe ich nicht mehr den geringsten Zweifel, dass da eine weitaus größere Sache im Hintergrund abläuft. Wie bekomme ich nur meinen Kopf aus dieser Schlinge heraus? Will ich das überhaupt? Ich bin von Angst zerfressen, dann wiederum umso neugieriger und versessener darauf zu erfahren, welchen Komplott da Emil plant und was für ein Teil des ganzen Ich bin....
Jedenfalls musste ich mich sehr schnell aus Emils Zimmer herausstehlen, da ich kurz darauf Schritte hörte.
Der Abend verlief normal weiter. Es wurde viel gelacht, getrunken und getanzt und auf eine seltsame Art und Weise hatte sich Emils Gesichtsausdruck mir gegenüber um eine Nuance verändert. Beinahe grinste er mich auf eine verschmitzte Art und Weise an. Ob er etwas ahnt?
Ich bleibe wachsam und werde in den Büchern von Mutter und Vater Nachforschungen zu dem Pentagram anstellen.



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