Mittwoch, 16. Mai 2012

Habe die letzten Wochen in meiner Köhlerhütte, oben in den Bergen verbracht. Nach den schlaflosen Nächten, den riskanten Aufträgen und der großen Vorsicht, wollte ich mich ein wenig vor der Außenwelt verstecken. Sicher, als ich gestern zurückkehrte wurde ich von Lukáš mit zwei saftigen Ohrfeigen und einem Tritt in meinen Hintern begrüßt, da er mich nach unserem legendären Nachtmahl nicht mehr gesehen hatte.
Die Briefe sind nicht verschwunden und schreien förmlich nach mir. Ebenso wie Gabor, der sich vielleicht sogar schon fragt, ob ich ein Spielverderber bin, was seine Erpressung angeht.
Die Entfremdung und Loslösung von hier und vor allem von diesem Buch hat gut getan. Manchmal nimmt man sich und das Leben viel zu ernst. Das habe ich in den letzten Tagen begriffen. Selbst wenn Vater in dunklen Machenschaften seine Finger hatte, gibt es dafür eine Erklärung. Und diese werde ich finden. Irgendwie passt dieses ganze Bild nicht: Okkulte Zeichen, Tabellen, Zigeunerclans, die sich gegenseitig ausspionieren....Mein Ratio läutet sehr laut.
Das einzige worüber ich mir Sorgen mache, sind meine Zähne. Ach, Fäulnis ist unumgänglich. Der Dorfzahnarzt wird seine Freude haben. Des einen Freud, des anderen Leid. 
Vielleicht gelingt es mir sogar die Kopien dieses Tagebuches an mich zu nehmen. Nebenbei bemerkt habe ich bereits eine Vermutung, was es mit Vaters Chiffren und Codes in diesem Buch auf sich hat...

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